Nach Isa von Coucoubonheur und ihren Nürnberger Top 5 – beziehungsweise Top 6 – geht es heute mit der schönen Stadt Wolfenbüttel weiter, die uns Nadine präsentiert. Nadine, aka Frau Hibbel, führt den Reiseblog Planet Hibbel für abenteuerlustige Familien. Ihren Steckbrief findet ihr am Ende des Beitrags.
Städtetrip Wolfenbüttel
Wer hat schon mal von der Lessingstadt Wolfenbüttel gehört? Hands up! Sicher so gut wie niemand. Dabei ist die 54.000 Einwohner Stadt Niedersachsens Geheimtipp für Fachwerkliebhaber und unbedingt einen Besuch wert. Remmidemmi wird man hier definitiv nicht finden, aber das ist in Corona-Zeiten ja eh nicht so angesagt. Dafür könnt ihr aber durch malerische, z.t. menschenleere Gassen wandeln und 600 wunderhübsche Fachwerkhäuser bestaunen. Das älteste Haus der Stadt stammt aus dem Jahr 1535 und mit einer Breite von gerade mal 2,20 Meter, steht hier sogar das schmalste Fachwerkhaus Norddeutschlands. Außerdem bekommt man in Wolfenbüttel Hogwarts-Feeling in der Museumsmeile, kann sich in der Welfengruft gruseln, Klein Venedig bewundern und einen Abstecher in den Nationalpark Harz einlegen. Der Städtetrip Wolfenbüttel ist daher mein Geheimtipp für den Kurzurlaub in Deutschland!
Die Top 5 Anlaufstellen für eure Zeit in Wolfenbüttel:
1. Klein Venedig
Im 16. Jahrhundert gab es in Wolfenbüttel eine weitverzweigte Grachtenanlage. Diverse Hochwasser führten jedoch dazu, dass die Grachten zugeschüttet oder unter die Erde verlegt wurden. Wie malerisch diese Wasserwege ausgesehen haben müssen, kann man immer noch in Klein Venedig erahnen. Die Fachwerkhäuser stehen direkt an der Gracht und manch ein Bewohner hat sogar eine Miniterrasse, von der er die Füße ins Wasser halten kann.
2. Auf den Spuren von Lessing
Gotthold Ephraim Lessing, einer der berühmtesten deutschen Dichter aus dem 18. Jahrhundert, prägte Wolfenbüttel ganz besonders. Er schrieb u.a. Bücher wie „Nathan der Weise“. 1770 wurde er Bibliothekar der Herzog August Bibliothek und lebte im angrenzenden Lessinghaus. Da man in ganz Wolfenbüttel auf Lessings Spuren wandeln kann, kam Wolfenbüttel auch zu seinem Beinamen Lessingstadt.
3. Herzog August Bibliothek
Die Herzog August Bibliothek wurde 1572 gegründet und ist heute eine moderne Forschungsbibliothek von internationalem Rang. Sie beherbergt ca. 1 Million Bücher, davon sind ca. 350.000 Bände aus dem 15. bis 18. Jahrhundert. Die historischen Bücher türmen sich bis an die Decke und die Sammlung ist wirklich außergewöhnlich und sehr sehenswert. Der größte Schatz und Besuchermagnet ist das 1983 in London für 32,5 Millionen DM ersteigerte Evangeliar Heinrichs des Löwen. Es ist eines der prächtigsten und kunsthistorisch wertvollsten Handschriften des Mittelalters.
4. Schloss Wolfenbüttel
Von 1432 bis 1754 war Wolfenbüttel die welfische Residenzstadt und eines der kulturellen Zentren in Norddeutschland. Daher ist das Schloss Wolfenbüttel ein Highlight der Stadt. Es ist übrigens auch das zweitgrößte Schloss Niedersachsens. Heute beherbergt es ein Gymnasium und das Schloss Museum. Im Museum kann man die z.T. noch originalen Privaträume des Herzogpaares besichtigen. Und auch junge Besucher kommen dank kindgerechtem Audio-Guide auf ihre Kosten. Wir lernten dort z.B. auch, wozu ein „Floh-Ei“ benötigt wurde. Dieses steckten sich die feinen Herrschaften inkl. einem Tropfen Blut unter ihren edlen, parfümierten Zwirn. Körperhygiene war zur damaligen Zeit ja eher nicht so angesagt. Das im Ei enthaltene Blut lockte die Flöhe an und sie wurden gefangen, statt sich am Wirt festzubeißen.
5. KOMM Beach Club
Sehr chillig ist der KOMM Beach Club, der bis vor Kurzem Strandwolf hieß. Gerade mit Kindern ist diese Location im Sommer sehr nett. Füße im Sand, Cocktail in der Hand, lecker Essen und Blick auf den Ententeich. Hippe Locations findet man also doch auch in Wolfenbüttel. Direkt um die Ecke ist zudem noch ein sehr schöner Kinderspielplatz. Bei schlechterem Wetter kann ich das italienische Restaurant l`Oliveto in der Lange Herzogstraße 44 empfehlen. Pizza und Pasta sind dort sehr lecker.
Viel Spaß bei eurem Städtetrip Wolfenbüttel!
Wer gibt Euch hier die Tipps?
Nadine berichtet seit 2011 auf ihrem Familienreiseblog Planet Hibbel über die großen und kleinen Reisen mit ihrer Familie. Angefangen hat alles mit ihrer zweimonatigen Elternzeit mit Baby und Kindergartenkind in Thailand, als sie mit dem Blog einfach nur Familie und Freunde auf dem Laufenden halten wollten. Mittlerweile ist sie hauptberufliche Reisebloggerin und ihr Fokus liegt auf nachhaltigen Kurztrips, Naturerlebnissen sowie individuellen Europa- und Fernreisen.
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